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zu meiner Begegnung mit Bruno Schulz

Bruno Schulz wurde am 12 Juli 1892 in Drohobycz geboren und am 19 November 1942 in Drohobycz erschossen.
1971 nehme ich seine 'Zimtläden' als Bettlektüre aus dem Bücherschrank meines Vaters. Am nächsten Morgen verküneige ich, dass ich jene Welt zeichnen und in Zink ätzen werde.
Nach einer Inkubation von sieben Jahren entstehen bis April 1983 hunderte von Zeichnungen, 300 Radierungen und einige Portraits von ihm anhand seiner Selbstportraits, einiger Fotos von und Berichten über ihn, Bruno Schulz-Sabine Vess: Bilder einer Begegnung.
1981, nach den ersten 140 Radierungen, bitten mich Freunde aus Warschau mit einem Bericht über diese Arbeit an einem Wettbewerb über polnische Literatur teilzunehmen: Bruno Schulz - Sabine Vess: eine Konfrontation.
1991 werde ich gebeten eine Lesung für Warschau vorzubereiten. Die Lesung 'das Phänomen Bruno Schulz oder mein Baum der Erkenntnis' kann, als ich dann da bin, nicht gehalten werden.
Im Januar 2012, während einer Studienwoche in Israel, spreche ich über die Folgen meiner Begegnung mit Schulz:
Art a means to deepen our understanding of vital social and political processes.


nur der Tod sagt:
das war es für diesen.
wie es für ihn war,
wissen wir nicht.

sie halten ihre glasierten Gesichter der gleissenden Hitze hin, halten sich selbst hin, vermeinend sich hinter, weit hinter dieser hermetisch verschliessenden goldenen Glasur raushalten zu können. versengte Haut atmet nicht. glasierte auch nicht.