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Schreie!© Sabine Vess 2024 |
und drinnen erheben sich Arme, Beine, schreiende Gesichter, Leiber Verstümmelter, nicht Verstümmelter, prallen auf. rennt, rennt der, den von Kopf bis Schoss verbundenen Körper auf seinen Armen. ich schalte das Licht an, nehme Notizbuch, Bleistift, Radiergummi,
Menschen tragen weisse Mäuse an Kettchen. ich habe alle Messdiener missbraucht. an einer bestimmten Kreuzung auf meinem Schulweg konnte ich mich immer gerade noch fangen. in jener Nacht wusste ich, dass das Wegfallen jeglicher Koordinaten da auf meinem Schulweg sich nicht mit den Kräften eines fixen geografischen Spalts begründen lassen kann. es geschah aus Angst. wieder gefangen, stellte ich mich auf das erwartete Betragen auf der Schule ein, nicht dass ich das damals denken konnte. wir trugen keine Uniformen. in den Anden sprachen sie über Phantom-Menschen. eine chronologische Leitschnur dir bekannter Stationen? das Auto ist weg. ich habe es meiner älteren Tochter überschrieben. seit seinem Tod war ich kaum noch gefahren. mein Führerschein verläuft in einem Monat. auch die Fixierung auf den linken Rahmen der Garagentür ist weg. die Angst nicht. nie sah ich das Regime der Angst, Angst vor Angst, nackter als in jener Nacht. sie weisen sich aus, hängen überall Kameras auf, wie Tierschützer bei Vögeln und wilden Säugern. vermessen werden soll, wie wir uns berühren, küssen, kopulieren, schwanger werden, gebären, wo eingegriffen werden muss um uns von hoher Hand aus, dem Personal der hohen Hand, noch angepasster funktionieren lassen zu können. sie bringen Reizwäsche, Peitschen, Fesseln mit, sagen uns, wo wir das kaufen können. |
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