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August 2022

© Sabine Vess 2022

 

Sonnen spucken saufen machen brechen spucken



noch verschlagen
verwesende
Leiber und
Fetzen von Lieben Verschonten den Atem.

Feuer,
kreischend,
flüsternd,
wogend.

taub
geschlagen

Fuss
nach
Fuss durch
Trümmerstrassen,
Trommelfeuer,

Nächte,

heulende Sirenen,
zerbombte Zentren;
morgen wieder.

Lederhäute,
Nackenwulste.

Bäume stossen Rinde ab.

Rufer rufen aus Himmeln hoch: kommt ihr nicht willig, dann mit Gewalt.

Augen saufen
Bilder,
Asche,
Schreie, stumme, laute.

hirnverbranntes Weib! schlug er sich stöhnend die Faust an den Schädel; witzelte unter
Gegrinse: kein Kopf, kein Arsch, kein Tittchen = Schneewittchen.

tot dann, berührte ich seine Hand, mein Vati war
tot; die Nachsicht fordernden Verniedlichungen nicht.

Heere von Gänsen zischen über die Dächer,
Heere von Menschen auf Bänken am Fluss starren erstarrt;
Glieder und
Züge verquollen,
Nasen gerümpft,
Zahnfleisch und
Zähne entblösst zu
Gegrinse.

gnadenlos säuft die Sonne das Leben auf Erden, die Erde leer,
ertränkt.

Komm, setz dich, sagt Einer.
nein, sage ich.

Belohnung,
Korruption,
Kredite,
Aufschub,
Aufschub!

Hayden,
Beethoven,
Mendelssohn.

fantastisch! die ihr der Sonne trotzt.
bravo!
bravo!

und dann ein Gläschen und
Leberwurst.

 

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