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tagsüber brennt die sonne© Sabine Vessdie sonne lockt, spuckt schatten von streifen. wir errichten städte nach unserem ebenbild, gepanzerte
riesenkarkasse, die nicht wie ist die versorgung in den karkassen geregelt? verfallende festungen hoch in den felswänden. immer entdecke ich neues rotes geschwollenes was ist in den tonnen.sie schauen gebeugten hauptes, lächeln, wenden die augen ab, reissen die brauen hoch. ihre rücken sind gewölbt. sie haben kaum hälse. ächzen, stöhnen, ersticken nahezu in husten. frauen, die geschlagen werden,menschen steigen aus bussen, rauf auf die ruinen, runter und wieder in die busse. menschen stürzen sich auf menschen, kein schatten, kein paradeschritt! manchmal huscht da ein papageie hacken auf frauen kippen männern, frauen, sich, bier in die rachen. links, über schmale pfade, da steht der schamane, bietet kekse und brötchen an. heute sind sie rund. woher kommst du, fragt mich der junge. sie essen, unter dunkler haut glühen die niemand hatte es gemerkt. wir leuchteten aus uns heraus. die sonne blieb schwarz.
wir hatten die sonne leer gesaugt. niemand wusste, wie es hatte geschehen können. dass wir sie aufgesaugt hatten, bedeutete nicht, dass wir nun sonnen waren oder der sonne platz einnehmen konnten. wir hatten nur ihre glut verschlungen, aber nicht den mechanismus selbst glut erzeugen zu können. und da wir sie leer gesaugt hatten, hatten wir die sonne der möglichkeit beraubt weiterhin glut erzeugen zu können, denn um den mechanismus in gang halten zu können, bedarf sie funken eigener glut. nur mit der glut, aber ohne den mechanismus, kann nichts in gang gesetzt werden. ein zurück gab, gibt es nicht, denn da niemand wusste, weiss, wie es hatte geschehen können, gab, gibt es auch keinen sicheren weg zu diesem wissen. sekten stehen auf: wir kennen das gehirn der sonne. rasende chauffeure, berge abscheulicher der dicke reisst muster in die serviette, nimmt einen fetzen, wischt sich die stirn damit ab. man hat dem jungen ein auge ausgeschlagen. seine linke hand bleibt sie legt ihre kleine fleischige hand auf seinen schenkel. gemästet wie tiere vor nahender kältestarre, wie fett absaugen. tutus über zerrissenen hosen. die hände der frau sind verbrannt. sie sei noch zum zum hotel gekommen, schrieb sie mir, wir begeben uns zu etwas. das ist aber nicht. schon einmal tot, lebe ich ohne bindung. ich lege mich auf die strasse in den regen. es bedarf noch ungekannter grammatik. aus meinen herbstnotizen 2004 |